
Die ersten Sonnenstrahlen locken uns immer mehr nach draußen, denn der Frühling steht vor der Stalltüre. Nun heißt es für unseren Partner Pferd „Weidezeit“ und vor allem für uns „anweiden“. Denn deinen Liebling einfach so auf die Wiese oder Koppel und auf das saftige Gras loszulassen wäre sehr gefährlich und schlimme Koliken und Hufrehe könnten dein Pferd deswegen plagen.
Erfahre hier die 5 besten Tipps rund ums Thema „Pferde richtig anweiden“.
Wichtige Facts zuerst:
Je langsamer du abweidest desto besser – in der Regel dauert es mehrere Wochen ein Pferd ideal auf die Weide vorzubereiten. Dabei dürfen zwei Wochen Gewöhnungszeit auf keinen Fall unterschritten werden.

Beachte:
Der Wechsel in die Weidezeit ist eine Futterumstellung und bedeutet somit Stress für die Pferde. Eine zu schnelle Futterumstellung kann zu großen Problemen in der empfindlichen Verdauung des Pferdes führen. Der Grund dafür ist, dass im Frühjahr das Gras besonders reich an Eiweiß und Kohlenhydraten ist.
Einige Pferde vertragen die Umstellung auf das frische Grün sehr gut, andere wiederum haben große Probleme mit der Futterumstellung. Grade bei Pferden die Hufrehe oder Kolik gefährdet sind sollte man beim Anweiden ganz besonders vorsichtig sein und den Weidegang wirklich in kleinen Schritten steigern. Sollten die Witterungsbedingungen nicht optimal sein sollte man an diesen Tagen auf Weidegang verzichten. Außerdem ist für diese anfälligen Pferde generell nur stundenweises Grasen zu empfehlen.
Außerdem solltest du bevor du dein Pferd anweiden möchtest, die Weide auf giftige Pflanzen und schädliche Gräser abgehen und untersuchen. Auch der Zaun sollte kontrolliert werden.

Warum ist zu schnelles Anweiden so gefährlich?
Pferde, die das ganze Jahr auf der Weide gehalten werden, gewöhnen sich langsam und allmählich an den ansteigenden Eiweißgehalt im Gras. Die Pferde, die den gesamten Winter nicht die Möglichkeit hatten, Gras zu fressen, können den hohen Eiweißgehalt im Gras nicht richtig verdauen. Für die Verdauung werden nämlich spezielle Darmbakterien benötigt, die sich erst durch das langsame Anweiden im Darm vermehren.



Ebenfalls kann die hohe Dichte an Kohlenhydraten (insbesondere Fruktane) der Verdauung unserer Pferde schaden. Fruktane sind Zucker, die im Dünndarm des Pferdes sehr schlecht verdaut werden können. Durch zu viele Fruktane im Pferdekörper können Giftstoffe in die Blutbahn gelangen und Hufrehe auslosen. Wenn du dein Pferd nicht behutsam und langsam angeweidest, kann es schnell zu einem Eiweißüberschuss kommen. Hierdurch wird der Stoffwechsel des Pferdes stark belastet. Auch hier können deinem Pferd Kolik, Hufrehe & andere Stoffwechselkrankheiten drohen.
Die 5 besten Tipps zum Anweiden:

1. Zeitpunkt
Der Nährstoffgehalt im Gras steigt im Frühjahr an. Der Beginn der Weidesaison sollte sich nach der Höhe des Grases richten. Kurze Koppeln für das Anweiden sollten gemieden werden, denn abgefressenes und kurz geschnittenes Gras enthält viel Fruktan. Höheres Gras enthält hingegen mehr Fasern und weniger Nährstoffe. Das Gras sollte also mindestens 20 cm hoch sein.
Beachte:
Die Weidesaison kann in der Regel Mitte April bis Anfang Mai eröffnet werden. Außerdem verliert das Gras mit der Zeit Nährstoffe und ist leichter bekömmlich. Trotzdem solltest du darauf achten das wenn es nachts sehr kalt noch war, dein Pferd nicht direkt in der Früh auf die Koppel kommt.

2. Fresszeit steigern
Um deinem Pferd die Umstellung auf das frische Gras zu erleichtern, sollte die Zeit, in der das Pferd grasen kann, langsam gesteigert werden. Am ersten Tag solltest du dein Pferd nur ca. 15 Minuten grasen lassen. Anschließend steigerst du die Zeit von Tag zu Tag langsam. Jeden zweiten Tag kann die Fresszeit um jeweils eine Viertelstunde gesteigert werden. Halte dabei immer dein Pferd im Auge, da jedes Pferd anders reagiert. • So kann sich dein Pferd nun Tag für Tag besser an die Futterumstellung gewöhnen.
Achtung:
Wenn dein Pferd in der Zeit des Anweidens einige Tage in der Box bleiben muss bzw. nicht auf der Weide war, dann musst du leider wieder von vorne beginnen. Nur durch eine konstante und langsame Gewöhnung kann sich die Verdauung des Pferds an das Gras gewöhnen.

3. Zeitspanne
Damit du - und vor allem auch dein Pferd – stressfrei in die Weidesaison starten könnt, ist es wichtig, dass du deinem Pferd die Zeit gibst, die es braucht, um sich an das neue Futter zu gewöhnen. Die Anweidezeit darf auf keinen Fall kürzer als 2 Wochen sein. Dabei gilt je länger dein Pferd Zeit hat sich umzustellen desto schonender ist es für seine Verdauung.

4. Heu macht Satt
Damit die Pferde sich nicht zu flott auf das frische Gras stürzen, solltest du vorher eine ausreichende Portion Heu füttern. So ist der Hunger gedämpft und das Pferd frisst nicht so schnell und gierig. Zusätzlich können hierdurch Darmprobleme wie Durchfall oder Koliken während des Anweidens verringert werden.

5. Bewegung beim Anweiden ist wichtig
Da das frische Gras auf der Weide deutlich mehr Wasser erhält als Heu oder Stroh, solltest du darauf achten, dass sich dein Pferd ausreichend bewegt. Durch die Bewegung verbraucht dein Pferd nämlich Energie und seine Verdauung wird angeregt. Dies verringert das Risiko für Koliken oder Hufrehe.
Eine gesunde Funktion des Darmes ist für die Gesundheit des Pferdes essentiell – grade, wenn die Verdauung durch eine Futterumstellung auf die Probe gestellt wird sollte man diese von innen unterstützen. Die in Pro Darm enthaltenen Nährstoffe können die Darmflora des Pferdes stabilisieren und die Verdauung sowie den Stoffwechsel aufrechterhalten.
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