Erst kürzlich entstandene Meldungen geben hierzulande Anlass zur Beunruhigung. Während einer mehrwöchigen Turnierserie im südländischen Ausland kam es zu einer Ansteckung mit der sehr ernstzunehmenden Pferdekrankheit. Leider erkrankten einige Tiere, darunter auch mehrere deutsche Pferde so schwer, dass sie verendeten. Folglich macht die Pferdeherpes-Seuche nun europaweit Schlagzeilen und die Anzahl an schwerwiegenden Fällen scheint zu steigen.

Was heißt das alles für Dich und Dein Pferd? Als fürsorglicher Pferdebesitzer willst Du selbstverständlich wissen was es zu beachten gibt und wie die Thematik dieser Pferdekrankheit zum Vorschein kommt. Zur Unterstützung haben wir für Dich daher einige wichtige Fakten in Kurzform zusammengefasst. 

Herpes beim Pferd - was ist das überhaupt?

Die Herpeserkrankung beim Menschen ist Dir ja sicher bekannt. Sie kann sich durch lästige, wunde Bläschen am Mund outen oder sich schlimmstenfalls sogar durch eine Gürtelrose bemerkbar machen. Der Ansatz zum Übel liegt hierbei in einem Virus. Während sich die Krankheitsform bei uns Menschen aber relativ gut behandeln lässt, ist der Krankheitsverlauf bei den Pferden erstens anders und zweitens deutlich gefährlicher. Tatsächlich sind beim Pferd mehrere Herpes-Virus-Typen (Equines Herpesvirus = EHV) bekannt, die ganz unterschiedlich auf den tierischen Organismus wirken können (auf die Atemwege oder neurologisch). Interessant ist, dass dieser sich meist in einer gestressten Situation (z. B. Turnier) befunden hat, als er sich angesteckte oder das Virus, das bereits in ihm schlummerte zum Ausbruch kam. Es zeigt daher deutlich, dass Stressfaktoren eine Ansteckung begünstigen und mehr noch diese folgenschwere Pferdekrankheit auslösen können.

Wie findet eine Ansteckung statt?

Da es sich also um einen Virus handelt, kann dieser sich durch Tröpfcheninfektion und über direkten Kontakt verbreiten oder sogar von Stute zum Ungeborenen weitergegeben werden. Die Ansteckung erfolgt aber nicht nur von Tier zu Tier. Auch wir Menschen, im Stall wuselnde Hunde und Katzen oder kontaminierte Ausrüstungsgegenstände können das Virus weiterreichen. Wie oben bereits erwähnt, sind gestresste oder immunschwache Pferde dafür sehr empfänglich.

Wichtig:

Jedes infizierte, genesene Pferd kann erneut Herpes bekommen. Es besteht keine Immunität nach einer durchgestandenen Infektion. 

Wie stellt der Tierarzt beim Pferd das Herpes-Virus fest?

Wie bei jeder Krankheit gibt es Symptome, die auf das Krankheitsbild hinweisen.

Atemwegsbezogen sind das:

+ Fieber (oft sehr hoch)
+ Appetitlosigkeit
+ Schwäche
+ Ausfluss aus der Nase und Augen
+ eventuell Husten
+ apathisches Verhalten
+ Lymphknoten können anschwellen (Schluckbeschwerden)
+ eine Fehlgeburt (in Zuchtbetrieben oft mehrere Stuten betroffen)

Anzeichen neurologischen Einwirkens:

+ Nervosität
+ Schleifen der Zehen
+ schwankender Gang
+ Kopf wird evtl. leicht schief gehalten
+ Ataxie (Koordinationsstörungen)
+ Lähmungen (meist an der Hinterhand)
+ Inkontinenz oder Probleme beim Kotabsetzen
+ der Beginn ist plötzlich
+ rasche Verschlechterung des Zustands
+ Tier liegt fest 

Der Tierarzt wird demzufolge eine Verdachtsdiagnose stellen, die er sich aber durch einen Abstrich aus Nase oder Rachen des Tieres von einem Labor nachweisen lässt. Eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung des Pferdeherpes ist ein Antikörpertest durch eine Blutprobe. Bis zur Bestätigung der Diagnose sollte das betroffene Tier isoliert werden. Derzeit besteht keine behördliche Meldepflicht für das Herpes beim Pferd.

Achtung:

Ist der Test positiv müssen Sofortmaßnahmen wie Quarantäne für den gesamten Stall, das Involvieren von Besitzern, Reitern sowie Pflegern und verpflichtende Hygienevorschriften angewiesen werden. Es dürfen weder Pferde raustransportiert noch neue Tiere dazu kommen. Auch den externen Personenverkehr (Besucher, Schmied, Therapeut, Reiter) gilt es einzugrenzen. 

Welche Behandlung wird bei Herpes beim Pferd durchgeführt?

Da Viren bekanntlich nicht direkt bekämpft werden können, kommen Entzündungshemmer, fiebersenkende Medikamente, nach Bedarf Antibiotika und evtl. Vitamin B- Präparate zur Unterstützung des Immunsystems zum Einsatz. Bei einer reinen Atemwegserkrankung durch Herpesviren sind die Prognosen gut. Gefüttert und getränkt wird wegen der Isolation in separaten Behältnissen. Aufgrund möglicher Schluckbeschwerden sind Futtermittel wie aufgeweichte Cobs, Mash, nasses Heu oder abgemähtes Gras sehr von Vorteil.

Hat das Tier neurologische Anzeichen, ist eine Einweisung in die Klinik anzuraten. Seine Box sollte gepolstert und dick weich eingestreut sein, um Verletzungen zu vermeiden. Liegt ein Pferd z. B. wegen seiner Lähmungen schon länger fest, sind die Chancen für das Tier leider deutlich reduziert. Hier gilt es dann zum Wohle des Tieres zu agieren, da die Pferdekrankheit oftmals bleibende, neurologische Folgeschäden entwickeln kann. Der Tierarzt wird das Pferd dann sanft erlösen (Euthanasie), um ihm weiteres Leiden zu ersparen. 

Quarantäne-Aufhebung und Nachsorge beim Herpes Pferd

Da Tiere sogar nach Abheilung des Pferdeherpes Träger/Ausscheider des Virusstamms bleiben, wird der Veterinär entscheiden wann die Pferde wieder aus der Quarantäne zum Tierbestand kommen dürfen. Nicht selten sind dazu bestimmte Untersuchungen erforderlich.

Das Virus kann leider noch bis zu drei Monate im Stall überleben. Sind klinische Symptome bei den Pferden abgeklungen, muss eine sehr gründliche Desinfektion der Stallungen, der Gerätschaften, der Pflegeutensilien und des Equipments stattfinden. 

Ist eine Vorbeugung möglich?

Tatsächlich hast Du die Möglichkeit, Dein Pferd gegen Herpes impfen zu lassen. Leider sind diese Impfmittel nicht immer zugänglich bzw. wird nicht genügend Impfstoff vom Produzent zur Verfügung gestellt.
In einigen Bundesländern bietet die Tierseuchenkasse Beihilfe zur Herpes Impfung beim Pferd an. Im Zweifelsfall kannst Du Dich bei Deiner zuständigen Geschäftsstelle oder bei Deinem Tierarzt zu erkundigen.
Eine Herpes Impfung beim Pferd setzt sich aus der Grundimmunisierung (2 Injektionen im Abstand von 3 - 8 Wochen) und einer Wiederholungsimpfung (alle 6 Monate) zusammen. Die Herpes Impfung vom Pferd wird zwar empfohlen, aber ein Muss ist sie noch nicht. Bist Du viel extern unterwegs (Turniere, Workshops etc...) oder gibt es stetigen Zugang von außerhalb in Euren Stall ist es aber schon eine Überlegung Wert.

Außerdem macht es Sinn, dass Du Deinen vierbeinigen Partner möglichst stressfrei trainierst, ihm immer ausreichend Ruhepausen gönnst und sein Immunsystem dauerhaft und nachhaltig stärkst. Das geht gut über eine artgerechte, luftige Haltung, viel freie Bewegung, regen Sozialkontakt und natürlich über eine bedarfsgerechte Pferdefütterung inklusive ausreichender Mineralisierung. 

Fakt ist:

Ein intakter, vitaler Organismus ist einfach weniger anfällig für Viruserkrankungen wie das Herpes.

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