
Du aller erst: Es ist zwar nicht schön anzusehen, wenn dein Pferd koppt, aber letztlich auch kein Weltuntergang! Eine richtige Pferdekrankheit ist das Koppen aufgrund gesundheitlicher Schäden nicht! Besser bezeichnet man dies lieber als Bewältigungsstrategie von Seiten des Pferdes auf verschiedene Stresseinflüsse.
Wichtige Fakten: Laut fachmännischen Statistik koppen tatsächlich ca. 1 bis 8 Prozent aller Pferde.
Was passiert beim Koppen überhaupt?
Als erstes ist zu unterscheiden, dass es zwei unterschiedliche Formen von Koppen beim Pferd gibt.
Aufsatzkoppen = Das Pferd öffnet mittels Anspannens der Halsmuskulatur den Schlund und zieht Luft in die Speiseröhre. Viele Aufsatzkopper nutzen einen waagerechten Gegenstand (z. B. die Futtertröge, Boxentüren oder Heuraufen) dafür. Sie setzen dabei ihre Frontzähne auf den Gegenstand. Das erleichtert ihnen diese Mechanik. Beim Koppen entsteht dann der typische Kopperton (rülpsendes Geräusch).
Freikoppen = hierbei zieht das Pferd gekonnt seinen Kopf und Hals in Richtung Brust und schnellt dann wieder zurück. Zum Koppen brauchen Freikopper keinen "Hilfs"- Gegenstand.
Beachte also: Koppendes Pferd ist also nicht gleich koppendes Pferd
Das Koppen beim Pferd scheint für das Tier eine suchtähnliche Wirkung zu haben. Der Pferdekörper schüttet eigene Stoffe aus, die das Pferd beruhigen. Außerdem soll es sogar Nachweise geben, dass die Herzfrequenz des Pferdes sinkt, wenn dies seiner „Pferdekrankheit“ nachgeht.
Dank tiermedizinischen Untersuchungen konnte widerlegt werden, dass Koppen die Pferde krank machen würde. Es wurde vermutet, dass es zu Gasansammlungen im Magen und Darm kommen könnte. Auch wurde behauptet, ein Pferd das koppt habe häufiger Koliken.
Was jedoch zu verzeichnen ist, sind das bei Aufsatzkopper die Schneidezähne häufiger in Mitleidenschaft gezogen werden. Abnutzung der Zähne ist daher häufig sichtbar. Sichtlich erkennst du bei betroffenen Pferden oft auch eine ausgeprägtere Halsmuskulatur.




Welche Ursachen hat es, dass ein Pferd koppt?
Haltungsbedingungen - das Pferd ist ein Lauf- und Herdentier. Es benötigt zum Glücklichsein und um psychisch gesund zu bleiben, bestimmte Bedingungen. Genügend Auslauffläche an der frischen Luft, Kontakt zu anderen Pferden, ausreichend Raufutter und Deine Pflege und Liebe!
bestehende Pferdekrankheit - In England fanden Studien heraus, dass viele Kopper schon vorher an Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes (Geschwüre...) litten. Oft entstanden durch zu viel Kraftfutter, zu wenig Raufutter.
zu hoher Leistungsdruck - dubiose Ausbildungsmethoden und einschneidende Negativerlebnisse sein.
Fütterungsfehler - Pferden die erhöhte Leistung z. B. im Sport erbringen sollen, wird oft eine zu große Menge schnellverdauliche Energie in Form von Kraftfutter verfüttert. Dadurch entsteht eine Übersäuerung welche die Magenschleimhaut des Pferdes angreift.
Stress – Pferde nutzen das Koppen um Stress abzubauen, nachher kann es auch einfach zur Gewohnheit werden.
Vererbung – auch dies gilt als mögliche Ursache. Wieder keine Pferdekrankheit im gesundheitlichen Sinn, sondern wirklich schon durch genetische Veranlagungen im Vorfeld.
Demnach kann das Pferd ebenso koppen, obwohl es optimale Haltungsbedingungen, eine schonende Ausbildung genossen und einen fürsorglichen Besitzer hat. Man darf die ganze Problematik somit nicht über einen Kamm scheren!
Übrigens: das Nachahmen von Koppen ist nicht bestätigt worden!

Was hilft gegen Koppen beim Pferd?
In erster Linie gilt es zu dem Pferd eine artgerechte Haltung zu bieten, überprüfe ob die Raufuttermenge passt und mögliche Stresssituationen für das Pferd auszuschalten. Leider ist es häufig so, dass das Pferd auch bei optimierter Haltung weiterhin koppt. Hier solltest du daher versuchen deinem Pferd rundum Beschäftigung zukommen zu lassen. Dies kann dir z. B. in Form von Spielzeugen, Heutaschen und natürlich mit vielen Pferdekumpels gelingen.
Das Koppen beim Pferd mit einem Koppriemen in den Griff zu bekommen, bedeutet meist noch mehr Stress für dein Pferd und grenzt an Tierquälerei. Die " Pferdekrankheit " wird nur noch mehr unterdrückt. Nicht zu empfehlen!
Da eine häufige Ursache auch eine Erkrankung des Magen- und Darmtraktes sein können solltest du sehr auf die Pferdefütterung achten. Hierzu empfehlen wir dir dein Pferd mit dem Pro Magen von Alpurial zu unterstützen.