Pferde grasen auf einer Weide. Ein friedvolles, idyllisches Bild. Leider reichen Koppelgang und Menge an verfügbaren Grasflächen aber oftmals nicht aus, um die schönen Tiere vollständig zu ernähren. Dazu kommt, dass die Qualität an Gräsern nicht dieselbige ist wie anno dazumal und viele Pferde die Zusammensetzung der Halme nicht gut vertragen. Meist sind dann ohnehin nur begrenzte Koppelzeiten möglich. Grundsätzlich nicht weiter schlimm, denn heute gibt es Raufutter in unterschiedlichen Formen als wichtigstes Grundfutter für unsere geliebten Huftiere. Wie diese sich unterscheiden und welche Vor- und Nachteile sich bei Heu, Heulage und Silage ergeben, möchten wir Dir in diesem Beitrag gerne näher aufzeigen.

Was macht Raufutter so wichtig für unsere Pferde?

Tatsächlich ist eine ausreichende, qualitativ hochwertige Raufutter-Basis essentiell in der Pferdefütterung. Sie ist zum einen Energielieferant und zum anderen enthält sie viel Rohfasern, die für eine normale Darmfunktion durch gute Darmbakterien-Besiedelung von großer Bedeutung ist. Die rauen Halme bringen außerdem ein Völlegefühl ins Tier. Erstens anhand der Menge und zweitens aufgrund der unzähligen Kauschläge, die ein Pferd beim Fressen des zähen Futters ausübt. Das Kaubedürfnis ist somit gestillt. Der dadurch entstehende Speichelfluss unterstützt zudem positiv das Verdauungssystem. Letztlich ist der Magen vom Pferd optimal beschäftigt. Das alles beugt einer Kolik vor und lässt diese gefährliche Pferdekrankheit in weite Ferne rücken.


Heu, Heulage und Silage - es gibt doch etliche Unterschiede in dieser Art der Pferdefütterung


Heu

Zur Definition: Es ist aus Gräsern und Kräutern, die durch das Abmähen und Trocknen lassen quasi konserviert werden.

Je nach Mähzeitpunkt gibt es einen 1. Schnitt (ca. Anfang - Mitte Juni) zur Gräser-Blüte und später folgend noch einen 2. Schnitt (Grummet, Ohmed). Für die Trocknung auf dem Feld werden 3-4 Tage benötigt. Dabei wird das Gras zur gleichmäßigen Austrocknung mehrmals gewendet.

Die empfohlene Restfeuchte des Futters liegt bei maximal 15%, um einer Schimmelbildung vorzubeugen. Trockenmasse-Gehalt ist übrigens 85%.

 Vorteile

 - gute Verwertbarkeit beim Pferd
- niedrigerer Stärkegehalt als Getreide
- Nährstofflieferant
- hoher Rohfaser-Anteil
- dauerhafte Futteraufnahme ist möglich
- sättigt

 Nachteile

 - Ernte ist stark wetterabhängig
- längere Trocknungsphase auf dem Feld, darf nicht feucht sein beim Pressen
- Verluste bei der Ernte (durch Wenden geht viel Blattwerk verloren)
- Lagerung erfordert viel Platz
- Lagerstätte muss trocken und gut durchlüftet sein
- die Ballen müssen erst 6-8 Wochen eingelagert werden, bevor sie fütterungsfertig sind Nachschwitz- u. Giftschwindungszeit)
- in nicht selbst kontrolliert geerntetem Heu könnten Giftpflanzen (z. B. Jakobskreuzkraut => Gift bleibt) enthalten sein - Staubbildung aufgrund der trocknen Substanz


Heulage

Diese wird wie oben auch aus Gras/Kräutern einer Wiese verarbeitet. Schnittzeitpunkt ist meist kurz nach der Blüte. Die Trocknung darf diesmal kürzer ausfallen. Bei einem Restfeuchte-Gehalt von 40-50% kann geerntet werden.

Die Pressballen werden mit Folie umwickelt. Luftdicht wohlgemerkt, damit das Futtermittel nun sauer vergären kann und schlussendlich haltbar wird.

 Vorteile

 - eher wetterunabhängige Ernte
- Staubbindung aufgrund der Restfeuchte
- Lagerung kann im Freien sein (Folie schützt vor wettertechnischen Einflüssen)
- Pferde mögen den vergorenen Geschmack
- Heualternative bei schlechten Erntejahren oder bei Tieren mit atemwegsbezogener Pferdekrankheit
- blattreich => nährstoffreich

 Nachteile

 - nicht zu flach mähen, um Erdbeimengungen zu vermeiden
- der PH-Wert im Ballen muss stimmen (mindestens 4,2%), sonst Clostridien-Bakterien-Bildung => Botulismus-Gefahr!)
- Fehlgärung oder Lufteintritt macht Ballen zunichte (schädliche Keime oder Schimmel kann sich bilden =>Kolik-Gefahr!)
- Ballen muss innerhalb weniger Tage nach dem Öffnen aufgebraucht werden
- hoher Eiweißgehalt
- Gefahr der Entmineralisierung wegen des sauren Futters
- der Magen vom Pferd muss sich langsam an dieses Futter gewöhnen
- ebener Boden bei Lagerung, um Einrisse in der Folie durch Verrutschen zu vermeiden
- sollte auch 6-8 Wochen lagern vor Pferdefütterung


Silage

Diese Form von Gras ähnelt der Vorangegangenen. Wieder wird das Erntematerial (meist weichere Grassorten) zeitiger eingeholt und bereits bei Restfeuchte 55-65% luftdicht zu Ballen gepresst. Und erneut wird bei der Silierung durch Sauerstoffentzug (luftdichtes, festes Einpacken mit Folie) ein anaerobes Milieu geschaffen.

Durch Milchsäuregärung entsteht dann also das saure Futter. Der Trockenmassegehalt bei Silage liegt bei 35-45%.

 Vorteile

 - Ernte kaum wetterabhängig, sogar innerhalb eines Tages durchführbar
- Lagerung im Freien möglich
- Staub durch Feuchte gebunden
- blattreich

 Nachteile

 - geringer Rohfasergehalt
- PH-Wert teils weit unter 3, noch säuerlicher als Heulage
- erst nach Gärphase (6-8 Wochen) zu verfüttern
- zügige Verwendung des geöffneten Ballen, für kleine Pferdebestände schwierig
- Lagerung eben
- die Mineralisierung muss angepasst werden
- stark proteinhaltiges Futtermittel
- zu geringer Pressdruck kann schädliche Organismen hervorrufen. Diese erhöhen den PH-Wert!
- eine zu flache Mahd => Erde im Ballen => kontaminiert
- der Schnitt sollte nicht zu kurz sein, längerer aber schwieriger zu pressen


Wichtig zur Pferdefütterung bei allen Raufutter-Sorten:

Eine Rationsberechnung ist von dem Trockenmasse-Gehalt des Futtermittels abhängig. Heißt, wegen der unterschiedlichen Trockensubstanz-Werte müssen die Portionen jeweils angepasst werden.

Generell gilt ja 1,5-2 kg Futter auf 100 kg Lebendmasse täglich.
 Umgerechnet:
 H-Trockenmasse 85% ==> ca. 600kg Pferd ==> ca. 12-14 kg Futter
HL-Trockenmasse 50-60% ==> ca. 600kg Pferd ==> ca. 17-21 kg Futter
S-Trockenmasse 35-40% ==> ca. 600kg Pferd ==> ca. 22-30 kg Futter

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